Sommersitz Herzog Carl August

Das im Park an der Ilm gelegene Römische Haus war der Lieblingswohnsitz und Rückzugsort des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar und Eisenach. Das Land- und Gartenhaus mit Aussicht auf das Ilmtal wurde in den Jahren von 1792 bis 1797 errichtet. Der klassizistische Bau entstand unter der Leitung Goethes nach dem Vorbild römischer Villen.

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Rundgang

Der Rundgang umfasst die repräsentative, auch als Speisesaal genutzte Eingangshalle, den Blauen Salon, früher Schauplatz festlicher Geselligkeit, sowie den Gelben Salon, das ehemalige Arbeitszimmer des Herzogs. In den angrenzenden Räumen, in denen sich das Schlafgemach und die Ankleide befanden, sind Tafeln zur Hausgeschichte und Entwürfe zur Innenraumgestaltung zu sehen. Im Untergeschoss präsentiert eine Ausstellung die Entwicklung des Parks an der Ilm seit dem späten 18. Jahrhundert.

Seit der grundlegenden Restaurierung des Römischen Hauses 1999 bietet sich ein unverstellter Blick auf die klassizistische Innendekoration. Da die Originalausstattung verloren ging, wurde auf jegliches Mobiliar verzichtet. Eine glückliche Ausnahme: Seit 2014 gehört das originale Porträt der Herzogin Anna Amalia von Angelika Kauffmann als Dauerleihgabe S.K.H. Prinz Michael von Sachsen-Weimar-Eisenach wieder zur ursprünglichen Einrichtung des Hauses. Carl August hatte das 1788/89 in Rom entstandene Gemälde zum programmatischen Raumschmuck des Blauen Salons bestimmt.

Audioguide

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Interaktives Parkmodell

Park an der Ilm als gewachsenes Gartenkunstwerk

Der Park an der Ilm ist über ein interaktives Parkmodelle erlebbar. Der Ilmpark kann am Modell im Erdgeschoss des Römischen Hauses erkundet werden. Im angrenzenden Raum nehmen die originalen Sandsteinskulpturen der Tempelherren, des Schlangensteins und der Sphinx aus dem Park direkten Bezug zur Entstehungsgeschichte.

Architektur

Die Pläne für das herzogliche Refugium stammen von dem Hamburger Architekten Johann August Arens, den Goethe auf seiner Italienreise kennengelernt hatte. Unter dessen Leitung entstand ein klassizistisches „Musterhaus“: ein aufgesockelter Tempelbau mit einer ionischen Vorhalle an der Eingangsseite. Das Untergeschoss mit einer von dorischen Säulen getragenen Halle wird von der Ilmaue aus sichtbar.

Den Innenausbau übernahm Christian Friedrich Schuricht aus Dresden. Gemeinsam mit Goethe und seinem Freund Johann Heinrich Meyer schuf er ein einheitliches Dekorationsprogramm: Eine strenge Wandgliederung kennzeichnet die mit Stuck, Malereien und Reliefs prächtig verzierten Räume.

Vorhaben der Klassik Stiftung Weimar werden gefördert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Freistaat Thüringen, vertreten durch die Staatskanzlei Thüringen, Abteilung Kultur und Kunst.